25 Jahre nach Ende des Locust Krieges ist alles anders. Der Planet Sera liegt im Frieden und die KOR (Koalition ordentlicher Regierungen) beginnt mit dem Wiederaufbau der Zivilisation.
Diesmal spielt ihr nicht den Kriegsheld Marcus Fenix, sondern dessen Sohn – James Dominic. Dieser wird von den Nachwuchs Gears Del und Kait begleitet. Doch im Gegensatz zu Marcus, ist JD ein wahrer Rebell. So dauert es auch nicht lange und ihr bekommt auf Grund eines dummen Diebstahls ordentlich ärger mit der KOR.
Anfangs fühlt sich Gears of War 4 relativ langsam an, ihr kämpft gegen Roboter, die aber nicht ganz so tollen Matsch wie lebendige Gegner machen. Doch nach der ersten Stunde und dem Besuch bei einem alten bekannten nimmt die Geschichte richtig fahrt auf. Wie in Gears of War üblich sind die Charakter der wahre Kern und lassen auch diesmal wieder witzige und Sarkastische Sprüche von sich. So wird Schere-Stein-Papier gespielt um nicht selbst in eine Grube voller Gegner springen zu müssen – Da Del nicht gerade ein Meister ist (Papier-Papier-Papier) geht dieser Part relativ glimpflich aus.
Die deutsche Synchro ist zwar gut, aber dennoch solltet ihr – wenn möglich – auf das Original zurückgreifen. Musik und Sounds selbst sind makellos und lassen alte Erinnerungen aufleben.
Neben den alt bekannten Waffen gibt es auch eine ganze Palette neuer Schießeisen. Diese verändern euer Gameplay zwar nicht drastisch, sind aber eine tolle Bereicherung und machen durchaus Spaß. Zu den neuen Waffen gehören: Enforcer (SMG), Embar (Railgun), Overkill (Shotgun), Dropshot (Minenwerfer) und der Buzzkill (Öhm… Waffe die Sägeblätter schießt?).
Im weiteren Spielverlauf bekommen wir es mit den Nachfolgern der Locust – dem Schwarm – zu tun. Diese bestehen teilweise aus Kristall, Locust und Menschen oder so ähnlich. Denn der Menschheit ist ein großer Fehler unterlaufen. Nach Ende des Krieges wurden alle Locust mit samt ihrer Waffen in riesigen Höhlen verbuddelt, leider nicht ganz Fachgerecht.
Zum Schwarm gehören flinke Larven, die mit ihren schreien nur weiteres Unheil mit sich bringen, bewaffnete Locust artige Kämpfer und eine ganze Horde von neuen Bossen. Darunter auch eine ganz fiese Art, die euch komplett verschlingt um euch später als Wirt der eigenen Rasse zu benutzen. Anfangs kämpft ihr noch gegen kleinere Mengen an Gegnern, die aber im Verlauf des Spieles immer mehr und stärker werden. Solltet ihr bis dahin noch immer nicht den Dreh mit dem Nachladen raus haben, so kann euch das den Hals kosten. Anfänger sollten deshalb nicht gleich die höchste Schwierigkeitsstufe auswählen.
Gears of War 4 ist wie seine Vorgänger eher schlauchig, was mir selbst sehr gut gefällt. Ihr habt jedoch immer die Möglichkeit eure Gegner zu flankieren und von hinten zu überraschen. Die KI jedoch genauso. Nach einer Passage mit sehr viel Action ertönt der für Gears übliche GONG um einen Szenenwechsel einzuleiten. Hier erfahrt ihr meist mehr über die Story, wenn die Charakter miteinander Reden oder ihr etwas entdeckt. In solchen Momenten genießt man aber auch die unglaublich schöne Umgebung. Beklemmende, atmosphärische Abschnitte wechseln sich mit hektischen Passagen wie beispielsweise einer Irren Seilbahntour ab.
Ganz neu sind die Physikelemente in Gears of War. Denn auf Sera toben bedrohliche Sturmfronten die nicht nur gut aussehen, sondern auch euer Gameplay beeinflussen. Schon mal gegen den Wind gepisst? Genau so wird es euch ergehen, wenn ihr eine Granate gegen den Wind werft. Ihr seid nicht nur langsam und eure Schüsse sind ungenau, ihr müsst auch noch herumfliegenden Gegenständen ausweichen, die ihr aber auch zu eurem Vorteil verwenden könnt. So kann beispielsweise ein Stapel Stahlrohre beschossen und dessen Halterung zerstört werden um diese ins Rollen zu bringen – da solltet ihr lieber nicht im Weg stehen. Gegen Ende jeder Sturmfront müsst ihr Blitzen ausweichen, was nett aussieht aber wenig Sinn ergibt.
Im letzten Viertel des Spiels trefft ihr auf einen weiteren bekannten, der euch sogar ein paar tolle Geschenke mitgebracht hat. Abschließend wird es nach dem finalen Boss noch einmal ganz Emotional und ihr bereitet euch auf den nächsten Teil der Serie vor.
Der Mehrspieler-Modus
Manche Spiele werden als Vollpreistitel verkauft und haben noch nicht einmal halb so viel Content wie der Mehrspielermodus von Gears of War 4 *Hust* Overwatch. Hier könnt ihr neben einer Riesigen Palette an Versus-Modi noch den Fanliebling Horde 3.0 spielen. Im Horde Modus müsst ihr 50 Wellen an Gegnern überstehen. Ihr bekommt von Abschüssen Energie, die wiederum in Waffen und Verteidigungsanlagen investiert werden muss. Ihr könnt nun erstmals aus 5 unterschiedlichen Klassen wählen, die individuelle Skills mit sich bringen. Doch hier kommen wir zu einem eher negativen Punkt von Gears 4. Denn diese Skills werden durch Karten verliehen. Die Karten selbst müsst ihr euch entweder selbst Craften oder aus einem Pack ziehen. Das Ganze ist so langwierig, dass ihr entweder ewig spielen oder Echtgeld investieren müsst. Die Dauer zur Gewinnung von Münzen um Packs zu kaufen wurde zwar schon verringert, ist aber noch immer nicht akzeptabel.
Doch mein Favorit ist der Abrüsten Versus-Modus. In anderen Spielen ist dieser auch als Gungame bekannt. Hier starter ihr in einem 5er Team mit dem BOOMshot und müsst als Team 3 Kills machen um die nächst schlechtere Waffe zu bekommen. Das Team, welches als ersten 3 Kills mit der letzten Waffe erzielt hat….. hat gewonnen. Klingt simpel, macht aber unglaublich viel Spaß.
Kommende Mehrspieler Karten werden für alle Spieler kostenlos erhältlich sein, es sei denn ihr wollt in Privaten Matches spielen. Dann könnt ihr nur die Standard Karten spielen oder die neuen kaufen.
Gears of War 4 erscheint trotz drastischer Gewaltdarstellung ungeschnitten als FSK-18 Titel in Deutschland. Dank Play Anywhere bekommt ihr beim Digitalen Kauf der Xbox One/Windows 10 Version die jeweils andere geschenkt.
Fazit:
Gears of War 4 ist Fanservice schlecht hin. Von bekannten Charaktern, gutem Gameplay bis hin zu klassischen Dialogen und Kettensägen-Maschinengewehren ist alles dabei was das Gears Herz höher schlagen lässt. Zwar ist die Kampagne mit 8 Stunden etwas kurz geraten, macht aber richtig viel Spaß und kann zu zweit im Splitscreen oder Online gespielt werden. Die Microtransaktionen nerven, werden aber hoffentlich noch beseitigt.
Was das neue Entwicklerstudio The Coalition hier geschaffen hat ist eine wahre Meisterleistung, zumal gerade einmal 2 Jahre Entwicklung hinter diesem Schmankerl stehen. Ich bin gespannt was als nächstes kommen wird und kann Gears of War 4 jeden Action und Multiplayer Fan bestens empfehlen.