Die Indie-Ecke der XBOX 360 ist dafür bekannt einige der schlechtesten Spiele der letzten Generation zu beherbergen. Crypt oft the Serpent King von Rendercode Games ist genau so ein Spiel. Nun wurde das Spiel für die Xbox One noch einmal „schön“ gemacht und neu veröffentlicht. Ist Crypt oft he Serpent King nun also doch einen Blick wert?
Serpent King ist ein First-Person Spiel in dem ihr durch Korridore lauft und Gegner mit eurer Waffe haut, bis entweder ihr oder sie sterbt. Während ihr euch durch die Sieben Dungeons kämpft, seid ihr auf der Suche nach Schlüsseln. Diese werden verwendet um zum Boss zu gelangen. Nachdem der Boss erfolgreich niedergestreckt wurde, geht es zur nächsten Dungeon. In jedem Level gibt es nur eine Sorte Gegner, die sich im Kampfstil unterscheiden, aber immer durch die gleiche Taktik besiegt werden können (Rückwärts laufen -> warten bis der Gegner zugeschlagen hat -> Angreifen). Schlüssel liegen auf einem Altar der von einem mit Lava oder Stacheln gefüllten Graben umgeben ist. Ein kleiner Sprung reicht aus um dieses Hindernis zu meistern. Außerdem finden wir noch Truhen die mit Loot oder Lebenspunkten gefüllt sind. Im Großen und Ganzen kann man das Spiel bereits so komplett beschreiben. Doch wir gehen hier noch etwas mehr ins Detail.
Die sieben Level sind Zufallsgeneriert, was nicht wirklich zur Abwechslung beiträgt. Denn alles sieht leider immer gleich aus, lediglich die Position der Räume ist anders. Man könnte das Leveldesign als Faul und trostlos bezeichnen. Denn sollte man einmal sterben und das Level erneut starten, fühlt es sich nicht wirklich an als wäre man an einem anderen Ort gelangt. Die gleichen, schlecht gestalteten Gänge weisen kaum Abwechslung auf und als wäre das noch nicht genug, werden Texturen auch noch nachgeladen oder fehlen komplett. Das Highlight jeder Dungeon ist der Boss, der in jedem Level anders ist, aber leider auch nur auf einen zu rennt und den gleichen Angriff so lange ausführt bis wir oder er fallen.
Dabei hätte man hier so viel mehr machen können, mit Gegnern die Zauber wirken oder Pfeile schießen. Statuseffekte oder Rüstungen die zum Beispiel einen frontalen Treffer auf den Brustpanzer kaum spüren lassen. Noch nicht einmal eine Blockfunktion wurde eingefügt. Kleine Rätsel in den Leveln oder Geheimnisse die Entdeckt werden können. Ein Blick auf die Erfolgsliste zeigt bereits wie faul die/der Entwickler vorgegangen sind. Pro erfolgreich absolviertem Level gibt es für jede Schwierigkeitsstufe einen Erfolg. Warum keine Zeit Challenges oder andere Aufgaben eingefügt wurden ist mir auch ein Rätsel.
Dabei hätte man hier so viel mehr machen können
Der Grafikstil selbst ähnelt an PC-Spiele der frühen 2000er. Das selbst ist aber kein Minuspunkt, da ich mir genau deshalb das Spiel zugelegt habe und der Entwickler (hoffentlich) diesen Stil gewählt hat. Schatten sind aber oft zu dunkel oder sehen nicht so gut wie der Rest der Umgebung aus. Stimmige Lichteffekte mit Feuer und Fackeln hätten hier wahre Wunder gewirkt.
Der Sound ist sehr einfach gehalten und auch hier gibt es kaum Abwechslung. Doch hier muss man einfach sagen das die Musik im Spiel der wohl beste Teil ist und es sogar schafft eine bedrohliche Atmosphäre (vor allem im Hardcore Modus) aufzubauen.
Man könnte nun meinen, dass Serpent King in der neuen Version mit konstanten 60fps läuft. Sobald man aber die Tür zum Boss öffnet, fällt die Framerate sogar in den einstelligen Bereich. Auch bei Gegnern, die hinter einer Ecke auftauchen und vor einem Sprung über die Grube kann es zu Problemen kommen. Das ist nicht nur nervig, sondern wirft einen auch noch komplett aus dem „Erlebnis“.
Wenn es zum Kampf kommt, gibt es leider nur die oben genannte Taktik mit dem Rückwärts Laufen und zuschlagen. In Truhen gibt es neben Pfeilen und Lebenspunkten auch Gold mit dem Waffen gekauft werden können. Am Kampfstil ändert sich bei den Nahkampfwaffen nichts, nur der Bogen und die Armbrust lassen eine andere Vorgehensweise zu. Für jeden getöteten Gegner gibt es Erfahrungspunkte die in 3 Attribute gesteckt werden dürfen – Stärke, Ausdauer und Beweglichkeit. Dabei solltet ihr auf Beweglichkeit setzten um schneller zu laufen und anzugreifen. Mit Stärke macht ihr mehr Schaden und Ausdauer gibt eurem Charakter mehr Widerstand gegen Schaden. Bei den Waffen solltet ihr auf das Schwert setzen, da die ersten beiden Waffen den halben Bildschirm bedecken und bereits die Minimap, sowie eine Aufgabenliste einen Großteil verdeckt.
Anfangs habt ihr die Möglichkeit das Spiel auf Einfach oder Mittel zu starten. Nach beendigen der Mittleren Schwierigkeitsstufe, schaltet ihr den Hardcore-Modus frei. Hier gibt es keine Lebenspunkte in Kisten und euer Gold wird nach dem Tod nicht angerechnet. Das kann aber mittels eines Fehlers im Spiel einfach umgangen werden.
Fazit:
King of the Serpent King ist ein Spiel, dass niemals auf Xbox One hätte veröffentlicht werden dürfen. Selbst für die gerade einmal 3€ die mich das Spiel gekostet hat fühle ich mich betrogen. Denn nie zuvor habe ich ein so unglaublich faul gestaltetes Spiel auf den „neuen“ Konsolen gesehen. Lediglich Erfolgsjäger werden sich über die einfachen 1000G freuen. Doch die ca. 2,5 Stunden Spielzeit um dies zu erreichen bekommt man nicht mehr wieder. Allen anderen kann ich nur raten einen großen Bogen um das Spiel zu machen.